Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Time-to-Market zu beschleunigen, müssen Unternehmen ihre Fähigkeiten in Bezug auf die Softwarebereitstellung verbessern. Diejenigen, die am erfolgreichsten sind, haben oft eines gemeinsam – sie wissen, wie sie ihre Value Streams verwalten und messen können. Angesichts der ständigen digitalen Störungen in der heutigen Wirtschaftslandschaft setzen traditionelle Unternehmen vermehrt auf Value Stream Management, um auf dem Markt der Softwarebereitstellung zu überleben und zu wachsen.
Das Zeitalter des Value Stream Managements: mehr als Agile und DevOps
Erfahren Sie, warum das Value Stream Management nach Agile und DevOps der nächste logische Schritt ist.
Whitepaper lesen • Das Zeitalter des Value Stream Managements: mehr als Agile und DevOpsWenn Organisationen nicht in der Lage sind, ihre Softwarebereitstellung zu skalieren und zu verbessern, riskieren sie, nicht schnell genug auf den Markt zu kommen oder den Value zu liefern, den Kunden von ihren Produkten erwarten. Value Stream Management geht über Agile und DevOps hinaus und hilft etablierten Unternehmen, mit Tech-Giganten, Start-ups und anderen Digital Natives Schritt zu halten.
Dieser Artikel gibt einen Überblick über das Value Stream Management und seine Bedeutung für die Produktivitätssteigerung bei der Softwarebereitstellung und zeigt die wichtigsten Kennzahlen für das Erreichen der gewünschten Geschäftsergebnisse auf.
Was ist Value Stream Management?
Value Stream Management ist eine bewährte Lean-Geschäftsmethode, die den Fokus darauf legt, den Flow von geschäftlichem Mehrwert von der Kundenanfrage bis zur Bereitstellung durch Initiativen zur Softwareentwicklung und -bereitstellung in der gesamten Organisation zu steigern.
Dieser systematische Ansatz zur Messung und Verbesserung des Value Streams hilft Organisationen dabei, die Time-to-Market zu verkürzen, den Durchsatz zu steigern, die Produktqualität zu verbessern und die Geschäftsergebnisse zu optimieren.
Ein effektives Value Stream Management ermöglicht funktionsübergreifenden Teams oder Teams of Teams, die Werterbringung über den gesamten Prozess hinweg zu maximieren. Unternehmen erhalten einen Überblick über den gesamten Lebenszyklus der Softwareentwicklung, um einzelne Elemente des Value Streams besser zu identifizieren und zu bewerten und Daten ganzheitlich zu analysieren.
Das Value Stream Management beleuchtet alle Aktivitäten, die im Rahmen der Planung, Erstellung und Bereitstellung eines Softwareprodukts während der vier Hauptphasen Definition, Entwicklung, Release und Betrieb stattfinden. So können Sie feststellen, wo Prozesse langsam, eingeschränkt oder blockiert sind, und somit der Value gemindert wird. Dank dieser Einblicke können Sie dann die von Ihnen beobachteten Einschränkungen oder Probleme angehen, um bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen.
Welche Organisationen profitieren vom Value Stream Management?
Die Ausrichtung auf die Wertschöpfung für den Kunden – und die Optimierung der Entwicklungs- und Bereitstellungsressourcen zu diesem Zweck – ist für viele Softwareunternehmen ein entscheidender Schritt auf ihrem Weg zur Wertoptimierung. Organisationen, die am meisten vom Value Stream Management profitieren, sind diejenigen, die sich den folgenden Herausforderungen stellen:
- Mit der digitalen Transformation Schritt halten. Der starke Wettbewerb und die sich wandelnden Kundenanforderungen erfordern ein agileres, innovativeres und datengestützteres Arbeiten – von der Entwicklung bis zur Bereitstellung.
- Komplexe Softwareentwicklungsprozesse. Die Softwareentwicklung ist aufgrund eines komplexen Netzwerks von Teams und/oder Value Streams, die miteinander interagieren, schwer zu managen.
- Unfähigkeit, Prozesse und Ergebnisse zu messen. Organisationen haben kein klares Verständnis davon, wie die Werterbringung über mehrere Teams, Tools und Datensätze hinweg erfolgt, und es fällt ihnen schwer, die Performance mit den Geschäftsergebnissen in Beziehung zu setzen.
Was ist ein Product Value Stream im Rahmen des Value Stream Managements?
Ein Product Value Stream ist eine Abfolge von Aktivitäten, die eine Organisation durchführt, um ein Kundenbedürfnis zu erfüllen. Von der ersten Anfrage bis zur Wertrealisierung sind die Value Streams vollständig auf den Kunden ausgerichtet. Kunden können dabei extern (kundenorientierte Value Streams) oder intern (wertschaffende Value Streams) sein.
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Wie verbessern Product Value Streams die Softwarebereitstellung?
Bei Product Value Streams steht der Kunde im Mittelpunkt, was IT-Organisationen bei der Umstellung von einem internen, projekt- und kostenorientierten Ansatz auf ein produktorientiertes Modell hilft. Daher sind Value Streams sowohl bei der Umstellung von Projekten auf Produkte als auch in Frameworks für mehr Unternehmensagilität wie SAFe® von grundlegender Bedeutung.
Organisationen, die Software bereitstellen, haben einen Value Stream für jedes Produkt, jede Anwendung oder jeden Service. Das Denken in Value Streams ermöglicht es ihnen, sich von den technischen Details abzuwenden und die Geschäftsabläufe auf Makroebene zu überblicken, um strategische Wege der Verbesserung zu finden.
Wer in Value Streams denkt, fragt sich: Wie können wir unseren Kunden einen immer größeren Mehrwert bieten und dabei gleichzeitig Verzögerungen vermeiden, die Qualität verbessern sowie Kosten, Arbeitsaufwand und Mitarbeiterfrustration reduzieren?
Was fließt durch einen Software Product Value Stream?
Kunden sehen Value als etwas, für das sie bereit sind, eine wirtschaftliche Einheit wie Zeit oder Geld einzutauschen. Nach dem Flow Framework® für die Softwarebereitstellung werden die Value-Einheiten, die durch einen Software Product Value Stream fließen, als Flow Items bezeichnet.
Es gibt vier Arten von Flow Items: Features (neuer geschäftlicher Mehrwert), Defects (Qualität durch Fehlerbehebung), Risks (Sicherheit, Governance, Compliance) und Debts (Entfernung von Hindernissen für die künftige Werterbringung durch Abbau technischer Schulden). Alle Arbeiten und Aktivitäten, die von allen Mitarbeitern und Teams innerhalb eines Product Value Streams durchgeführt werden, lassen sich einem dieser Elemente zuordnen.
Ein Beispiel für ein Flow Item ist ein Feature, das eine neue Produktfunktion liefert. Wenn Kunden es brauchen oder wollen, werden sie dafür bezahlen. Ein weiteres Beispiel für ein Flow Item ist die Behebung eines Defects, der die Nutzung des Produkts beeinträchtigt.
Eines der Ziele des Value Stream Managements ist die Steigerung der Durchsatzrate von Flow Items, die durch einen Product Value Stream fließen. Dies erfordert eine Verkürzung der Zeit, die für die Fertigstellung dieser Elemente benötigt wird, von Anfang bis Ende.
Zu verstehen, wie Flow Items innerhalb der Product Value Streams priorisiert werden, ist ein Schlüsselelement des Value Stream Managements, da es den Teams ermöglicht, produktive Gespräche über geschäftliche Anforderungen zu führen. Dazu gehört, wie Sie:
- ein Gleichgewicht zwischen neuen Features und dem Abbau von Debt herstellen.
- sicherstellen, dass compliance- und sicherheitsbezogenen Arbeiten ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet wird.
- ungeplante Arbeit an Defects auf einem akzeptablen Niveau halten.
- genügend Kapazitäten für Innovationen einplanen.
Wie lässt sich der Flow innerhalb der Product Value Streams der Softwarebereitstellung messen?
Bei buchstäblich Hunderten von IT-bezogenen KPIs kann es schwierig sein, diejenigen auszuwählen, die tatsächlich die Werterbringung messen. Frühere Versuche, umfangreiche Messungen in Bezug auf die Softwarebereitstellung vorzunehmen, sind gescheitert, da sie auf Proxy-Kennzahlen wie der Anzahl der Code Commits oder der Häufigkeit der Deployments basierten. Diese Kennzahlen bilden lokale Aktivitäten und Optimierungen ab, die nicht unmittelbar mit Geschäftsergebnissen wie Umsatz, Kundenerfahrungen im Rahmen der Aufträge und Kundenbindung verknüpft sind.
Unternehmen investieren Summen in Billionenhöhe in die IT – von neuen Tools und Talenten über Methoden (Agile, DevOps, SAFe) bis hin zu den kostspieligen dazugehörigen Schulungen und Beratungen. Jedoch fehlen vielen Unternehmen und IT-Leitern die Mittel, um festzustellen, ob sich tatsächlich etwas verbessert.
Der iterative kreative Prozess des Softwaredesigns ist ein komplexes Kollaborationsnetzwerk aus Planung, Design und technischer Kommunikation. Die Arbeit wird beim Durchlaufen der verschiedenen Phasen von einem Beteiligten zum anderen und wieder zurück gereicht. Dem zugrunde liegt ein sehr kreativer Prozess, sodass sich die Arbeit immer wieder aufs Neue wandelt, verändert und zusammengeführt werden muss.
Dieses Konglomerat von Aktivitäten wird mithilfe vieler erstklassiger und spezialisierter Tools durchgeführt, die im Zuge der Agile- und DevOps-Bewegung an Bedeutung gewonnen haben. Dennoch haben IT-Führungskräfte verständlicherweise Schwierigkeiten, all diese komplizierten Aktivitäten zu verstehen, zu überblicken und daraus Erkenntnisse zu gewinnen.
Wenn die zugrunde liegende Infrastruktur für die Entwicklung und Bereitstellung von Flow Items im Product Value Stream so komplex ist, wie können Unternehmen dann wirklich messen, wie schnell sie wichtige Geschäftsfunktionen bereitstellen können? Wie können sie herausfinden, wo der Flow eingeschränkt oder verlangsamt wird, um Maßnahmen zu ergreifen?
Die Antwort sind Flow-Metriken − eine Reihe klar definierter ergebnisbasierter Kennzahlen, die zur Verfolgung und Messung der Arbeiten innerhalb von Product Value Streams verwendet werden können. Sie werden aus der vereinten Arbeit aller Beteiligten eines Product Value Streams erstellt und können sowohl von Technologie- als auch von Geschäftsleitern genutzt werden, um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Stakeholdern zu verbessern.
Flow-Metriken: Vitalfunktionen der Softwarebereitstellung
Ähnlich wie Herzfrequenz, Blutdruck und Temperatur Hinweise auf den Gesundheitszustand unseres Körpers geben, so können die Flow-Metriken als die Vitalfunktionen der Softwarebereitstellung betrachtet werden. Sie müssen zuallererst gemessen werden, da sie klare Hinweise darauf geben, ob Ihre Abläufe funktionstüchtig sind, positiv trenden und das anvisierte Geschäftsergebnis sichern.
Wenn es bei diesen Vitaldaten ein Problem gibt, zeigt eine Detailanalyse der Flow-Metriken, wo sich Arbeit verlangsamt, wo die Engpässe im System liegen und wo korrektive Maßnahmen die Hindernisse beseitigen und den gesamten Value Stream wieder zum Fließen bringen können.
Wie beim menschlichen Körper sind nach der Identifizierung eines Problems für die Diagnose des Leidens und die Heilung einer bestimmten Funktion detaillierte Kennzahlen in Bezug auf das Tool (d. h. das Organ) erforderlich, mit dem diese Funktion ausgeführt wird. Flow-Metriken müssen jedoch aus Daten generiert werden, die sich in sämtlichen Tools befinden und alle Funktionen unterstützen.
Proxy-Kennzahlen, die eine bestimmte isolierte Funktion messen, sind nur aussagekräftig, wenn exakt diese isolierte Funktion den Engpass darstellt. Also Vorsicht: Proxy-Kennzahlen sind kein Hinweis auf den Allgemeinzustand des Value Streams!
Die sogenannten „Flow Metrics“, die Ihnen den besten Einblick in die Value Streams Ihrer Softwarelieferung unter Berücksichtigung der gewünschten Geschäftsergebnissen geben, sind:
- Flow Time: Wird die Markteinführung schneller?
- Flow Velocity®: Wird die Werterbringung beschleunigt?
- Flow Efficiency®: Werden Verzögerungen und Liegengebliebenes in unseren Prozessen reduziert?
- Flow Load®: Sind die Value Streams stabil und haben genügend Kapazität, um die Nachfrage zu bedienen?
Zusätzlich zu den vier Flow Metrics misst die Flow Distribution® die Verteilung der sich in Bearbeitung befindlichen Flow Items, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen wertschöpfender und werterhaltender Arbeit sicherzustellen.
Flow Velocity und Flow Time werden mitunter als „monetäre Kennzahlen“ bezeichnet. Sie bilden ab, wie schnell und wie viel geschäftlicher Mehrwert erbracht wird. Diese monetären Kennzahlen erscheinen zunächst am interessantesten und aussagekräftigsten, werden jedoch von den unterstützenden Kennzahlen – Flow Load und Flow Efficiency – indirekt beeinflusst.
Die Flow Load misst, ob die laufende Arbeit die Teams überlastet, während anhand der Flow Efficiency lange Wartezeiten erkannt werden können, die sich auf die Flow Time auswirken.
Messen DORA- und Release-Kennzahlen den Flow?
DevOps-Verfahren zur Rationalisierung und Automatisierung von Aktivitäten in der Pipeline von Code Commit bis hin zu Code Deployment sind immer weiter verbreitet. Deshalb verwenden viele IT-Organisationen bereits die DORA-Kennzahlen. Diese vier durch DevOps Research and Assessment (kurz DORA) definierten Kennzahlen werden jährlich im Accelerate State of DevOps Report aufgeführt und gelten als Goldstandard für betriebliche Effizienz bei Code-Releases.
Die vier DORA-Kennzahlen sind:
- Lead Time: Dauer bis zur vollständigen Entwicklung und zum Deployment von Code Commits
- Deployment Frequency: Häufigkeit, mit der ein Unternehmen Code für eine bestimmte Anwendung bereitstellt
- Mean Time to Restore: Zeit, die DevOps-Teams benötigen, um nach einem Vorfall oder einem die Kunden betreffenden Defect den Service wiederherzustellen
- Change Failure Rate: Prozentsatz der Codeänderungen, die zu Fehlern bei der Produktion führen, und somit beispielsweise Rollbacks und Vorfälle verursachen
Die DORA-Kennzahlen sind zwar notwendig, aber allein nicht ausreichend. Sie sind die erste Treibstufe, mit der die Rakete zwar abhebt, aber damit kommen Sie noch lange nicht bis zum Mond. Natürlich müssen Sie Code schnell, sicher und zuverlässig bereitstellen können, aber es gibt weitere branchenweite Mindestanforderungen. In Ihren Wettbewerbskreisen wird jeder über kurz oder lang zum DORA-Experten.
Ihre Organisation bleibt nur wettbewerbsfähig, wenn sie Value und Nutzen für das Geschäft – nicht nur Codeänderungen – in immer kürzeren Abständen erbringen kann. Die DORA-Kennzahl „Lead Time“ misst den Zeitraum von Code Commit bis Code Deployment, während die Flow Time den Zeitraum von der Definition bis zur Produktion misst – beginnend mit der Genehmigung der Aufgabe durch den Value Stream bis zur Werterbringung für den Kunden.
Bei den meisten Organisationen ist die Hälfte der Zeit und des Geldes bereits verbraucht, bevor das Entwicklungsteam überhaupt loslegt. Mit Flow-Metriken können Sie Engpässe im gesamten Value Stream erkennen und systematisch und nachhaltig abarbeiten.
Warum sind Flow-Metriken so wichtig für Messungen im Rahmen der Softwarebereitstellung?
Durch die Auswertung der objektiven Daten, die aus integrierten Toolchains für die Softwarebereitstellung über Teams, Tools und Abteilungen hinweg gewonnen werden, können Organisationen eindeutige, geschäftsorientierte Kennzahlen generieren. Dies hilft bei der unternehmensweiten Entscheidungsfindung sowie der Beantwortung wichtiger geschäftlicher Fragen, wie z. B.:
- Wie wirkt sich die Softwarebereitstellung auf Umsatz, Qualität und Kosten aus?
- Was bremst die Werterbringung aus?
- Wie erfolgreich verlaufen die DevOps-, Agile- und SAFe-Transformationen?
- In welchen Bereichen sollten strategische Investitionen getätigt werden, um die Geschäftsergebnisse zu verbessern?
Flow-Metriken können bei der Beantwortung dieser und weiterer Fragen helfen, die mit den folgenden im Rahmen des Flow Framework definierten Geschäftsergebnissen zusammenhängen:
- Value (Nutzen für das Geschäft)
- Cost (Ausgaben für den Betrieb des Value Streams)
- Quality (Produktqualität)
- Happiness (Zufriedenheit der Mitarbeiter, die die Arbeit erledigen)
Flow-Metriken klammern interne Details wie Teamstruktur, Technologiearchitektur und Toolimplementierungen aus und konzentrieren sich stattdessen auf den geschäftlichen Mehrwert, d. h. wie viel Mehrwert heute erbracht wird und an welchen Stellen Geld und Personal eingesetzt werden können, um künftig noch mehr Nutzen zu generieren.
Wie lässt sich der Flow in heterogenen Toolchains messen?
Die moderne Softwarebereitstellungs-Toolchain besteht aus hochwertigen Spezialtools, die den Agile- und DevOps-Bewegungen entstammen, gemischt mit herkömmlichen Tools aus früheren Initiativen. Doch obwohl die Auswahlmöglichkeiten bei den Tools und die weit verbreitete Nutzung Vorteile für die Produktivität bieten, beeinträchtigen sie dabei oft den Flow.
Die Vorteile der Spezialisierung können nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn die dadurch entstehenden isolierten Teilbereiche effektiv miteinander vernetzt werden. Drei Dinge sind erforderlich, um in Echtzeit konkrete und umfassende Einblicke in die Flow-Metriken zu erhalten:
- Sie müssen Daten störungsfrei und ohne Beeinträchtigung des Tagesbetriebs aus allen Tools abrufen können.
- Sie müssen die Daten aus den einzelnen Tools in einer integrierten Gruppe aus Flow-Metriken zusammenfügen und abstrahieren können.
- Sie müssen die Daten häppchenweise aus betriebswirtschaftlicher Sicht betrachten können, um die Performance der Softwarebereitstellung mit den Geschäftsergebnissen in Beziehung zu setzen.
Wenn Sie erst einmal Einblick in den Flow Ihrer Product Value Streams erlangt haben, können Sie sich an die Problemlösung setzen. Mit Lösungen für das Value Stream Management können Sie herausfinden, wo sich der Flow aufgrund einer Einschränkung verlangsamt und wie sie diesen Engpass beseitigen, und dann proaktiv Maßnahmen ergreifen. Anschließend beschäftigen Sie sich mit dem nächsten Engpass usw. Das Wichtigste dabei ist, Flow-Metriken schnell und in Echtzeit zu erstellen, damit sich kleine Probleme nicht mit der Zeit zu größeren Baustellen entwickeln.
Aufstellen eigener Flow-Metriken im Vergleich zum Kauf einer Value-Stream-Management-Lösung
Angesichts Ihrer großen Investitionen in Entwicklungsressourcen sind Sie vielleicht davon überzeugt, dass Sie über die nötigen Kenntnisse und Kapazitäten verfügen, um eine eigene interne Lösung für Flow-Metriken zu erstellen. Ein derartiges Projekt mag auf den ersten Blick spannend und unkompliziert erscheinen: Sie setzen einfach das Personal und das Know-how ein, das Sie bereits haben, und nutzen zudem Ihre vorhandene Data-Lake-Strategie.
Das Erstellen eigener Flow-Metriken kann jedoch Jahre dauern, da die Gewinnung, Normalisierung, Auswahl und Visualisierung der Daten einen erheblichen Aufwand mit sich bringt. Weitere Hürden bei internen Lösungen sind:
- die Kosten für Datenreplikation und -speicherung
- das erforderliche Fachwissen über die APIs und Datenschemata der einzelnen Tools
- die nötige Aufmerksamkeit, um zu verhindern, dass schlechte Abfragen die Leistung des Tools beeinträchtigen
- die Reparaturarbeiten nach jedem Tool-Upgrade
Die Kosten für die Entwicklung einer internen Lösung können oft verheerend für eine Organisation sein. Zum Beispiel investierte ein US-amerikanisches führendes Versicherungsunternehmen 1 Million USD und ein Jahr Zeit, um eine eigene Metrik für die Flow Time zu entwickeln, nur um am Ende herauszufinden, dass sich die Investition umgehend als überflüssig erwies, sobald die Toolchain nur geringfügig geändert wurde.
Im Gegensatz zu internen Lösungen können schlüsselfertige, speziell entwickelte Value-Stream-Management-Tools Flow-Metriken innerhalb weniger Tage generieren. Sie bieten sofort einsatzbereite Dashboards, die die Performance im Zeitverlauf darstellen, Engpässe visualisieren und Einblicke in die Einschränkungen gewähren, die sich auf den Flow und die Ergebnisse auswirken.
Erfahren Sie, worauf Sie bei einem Value-Stream-Management-Tool achten sollten. Laden Sie unseren Leitfaden für den Kauf von Lösungen für das Value Stream Management und Flow-Metriken herunter.
Wie lässt sich der Flow innerhalb von Value-Stream-Netzwerken optimieren?
Die drei wesentlichen Faktoren für die Verbesserung des Flows in Software Delivery Value Streams sind die Vernetzung der Toolchain, die Gewinnung aussagekräftiger Kennzahlen durch Messungen sowie die Visualisierung dieser Kennzahlen, um Fortschritte einfach im gesamten Unternehmen kommunizieren zu können.
Vernetzung der Toolchain
Eine der einfachsten Möglichkeiten, Liegengebliebenes zu vermeiden, ist die Vernetzung von Value Streams und die Automatisierung der Workflows innerhalb dieses Netzwerkes.
Es gibt drei Hemmfaktoren in Bezug auf den Flow, die sich durch toolübergreifendes Automatisieren der Workflows und Rückverfolgbarkeit problemlos verringern lassen. Dazu gehören:
- Verlorene Produktivität: Kostbare Zeit wird mit Aufgaben ohne Mehrwert verbracht, beispielsweise doppelte Dateneinträge in verschiedenen Tools, manuelle Übergaben, Meetings zum Projektstatus und endlose E-Mails, die ohne Rückverfolgbarkeit hin- und hergeschrieben werden.
- Aufwendige Rückverfolgung: Viele der weltweit größten Unternehmen agieren in stark regulierten Märkten: Finanzdienstleistungen, Automobilbranche, Gesundheitswesen, Pharmazie und Behörden. Um Konformität zu wahren, müssen sie Berichte anfertigen, die jede ursprüngliche Anforderung bis zur Implementierung nachverfolgen (Code, Test, Build). In den meisten Fällen erledigen sie das manuell (in der Regel in Form von Tabellen), was sowohl teuer als auch fehleranfällig ist.
- Häufige Störungen: Turbulenzen wie Fusionen, Übernahmen, Veräußerungen und Umstrukturierungen können dem Flow sehr schaden. Unternehmen sind häufig nicht in der Lage, Neues auf die Schnelle in ihre Technologielandschaft einzubinden. Nicht wenige Transformationsinitiativen wurden durch derartige Veränderungen aus der Bahn geworfen. Positive Dynamiken werden gestört, wodurch es schwierig wird, die gewünschten Geschäftsergebnisse zu erzielen.
Das Flow Framework setzt voraus, dass die Value Stream Networks über ein stützendes Gerüst aus Daten verfügen, das alle Tools miteinander verbindet und eine Datensynchronisation in nahezu Echtzeit ermöglicht. Dieses Gerüst, das als Integration Model bezeichnet wird, definiert die Routen, die der geschäftliche Mehrwert im Value Stream Network durchlaufen kann.
Das Integration Model vernetzt die Tools und delegiert die Arbeit von Team zu Team, Fachbereich zu Fachbereich, Spezialtool zu Spezialtool. Dabei normalisiert, verbindet und synchronisiert es auch die einzelnen Arbeitsaufgaben („Artefakte“) zwischen den Tools, baut Silos und Informationsengpässe ab und beseitigt sämtliche manuelle Tätigkeiten, die keinen Mehrwert schaffen.
Das Integration Model stellt darüber hinaus die Softwareentwicklungslandschaft bereit, die elastisch genug ist, um zu wachsen oder zu schrumpfen, sich zu entwickeln und zu ändern, neu akquirierte Netzwerke einzubinden, mit den neuesten Tools zu experimentieren und veraltete Tools nach und nach abzustoßen.
Nutzung von Flow-Metriken für aussagekräftige Einblicke
Traditionelle Unternehmen stellen seit fast zwei Jahrzehnten auf digitale Arbeitsweisen um, um mit Digital Natives auf Augenhöhe zu sein. Doch das ist ihnen nur teilweise gelungen.
In Anbetracht dessen, was auf dem Spiel steht, können gescheiterte Transformationen nicht länger toleriert werden. Wenn sie überleben wollen, müssen Unternehmen und Behörden genauso effizient bei der Softwarebereitstellung sein wie Digital Natives und Software-Start-ups.
Organisationen haben ihre Transformationen in der Regel an Proxy-Kennzahlen festgemacht. Sie messen also die prozessbezogenen, aktivitätsspezifischen und betrieblichen Effizienzen, die einen Hinweis auf isolierte, lokal begrenzte Optimierungen geben.
Leider sind Proxy-Kennzahlen irreführend, da sie nicht direkt mit Geschäftsergebnissen zusammenhängen. Sie können sich nicht auf sie stützen, um ein präzises Bild zu zeichnen. Ein IT-Team kann hundert Bereitstellungen am Tag bewältigen, wenn es jedoch nur an Fehlerbehebungen oder technischen Storys arbeitet und nie ein vollständiges Feature bereitstellt, werden die Ergebnisse auch nicht für das Unternehmen sichtbar.
Die Messung des Flows ist der richtige Weg. Flow-Metriken geben einen Überblick über den gesamten Value Flow, von seiner Entstehung bis zum Ziel, und bilden den allgemeinen Zustand des Flows ab, zeigen positive Trends auf und fördern das Erreichen der angestrebten Geschäftsergebnisse.
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Visualisierung von Kennzahlen
Jeder CIO und Vice President of Software Delivery hört von seinen Abteilungsleitern und Managern, dass sie zu viel Arbeit und zu wenig Ressourcen haben. Und gleichzeitig gibt es einen unerbittlichen Druck von Seiten des Unternehmens, die Bereitstellung zu beschleunigen.
Visualisierung ist der beste Weg, die Kommunikation zwischen Stakeholdern zu unterstützen, indem sie das Teilen von Problemen und Reibungspunkten im Softwarebereitstellungsprozess vereinfacht. Wenn Product Value Streams in visueller Form dargestellt werden können, können sich Teams um die Dashboards versammeln und gemeinsam Probleme lösen.
Die Daten in den Tool-Repositorys sind die zentrale Informationsquelle für die Softwarebereitstellung und liefern Echtzeitberichte darüber, wo und in welchem Status sich jedes Arbeitselement befindet. Ähnlich wie bei der Verfolgung in Echtzeit-Verkehrs-Apps wie Google Maps und Waze kann der Value Flow visualisiert und analysiert werden, während er das Value-Stream-Netzwerk von Tools und Anwendern durchläuft. All diese Datenpunkte können zusammengetragen und zur Erstellung einer Karte verwendet werden, die abbildet, wie der Value zwischen den Teams hin und her fließt.
Das ideale Tool zur Visualisierung des Value Streams erfasst den Status von Arbeitselementen in Echtzeit und übersetzt sie in eine Geschäftssprache, damit neben der Aktivität auch deren Value und Nutzen ersichtlich wird.
Das Flow Framework setzt voraus, dass Software Delivery Value Streams aus geschäftlicher Perspektive dargestellt werden. Andernfalls wird die Kluft zwischen Technologie- und Geschäftsabteilung nie überwunden.
An dieser Stelle ist das Product Model entscheidend. Aus jedem relevanten Tool wählt dieses Modell die Teilmenge der Daten aus, die zu einem bestimmten Product Value Stream gehören, und nimmt nur diese Daten in die Flow Metrics des Value Streams auf. Das bedeutet, dass die technische, architektonische und toolbezogene Realität aus geschäftlicher Sicht betrachtet wird.
Umstellung auf eine datengestützte Analyse von Value Streams
Mit dem Zugriff auf diese objektiven Echtzeitdaten können Sie effektive Diskussionen mit Ihrer Softwarebereitstellungsorganisation und den Geschäftspartnern anstoßen, um Engpässe zu erkennen und nächste Schritte festzulegen. Ganz gleich, was das Problem ist – bringen Sie die die richtige Gruppe von Experten zusammen, um eine Diagnose zu erstellen und eine Lösung für das zu finden, was Sie ausbremst. Die Zeiten von Theorien, Wunschdenken und Glücksspiel sind vorbei. Ihre Teams haben Zugriff auf die Fakten, um datengestützte Untersuchungen durchzuführen und Probleme schneller zu lösen. Darüber hinaus wird eine stärkere Kultur der Zusammenarbeit und des kontinuierlichen Lernens zwischen Geschäftsleitung und IT gefördert, um Ihre Reaktions- und Anpassungsfähigkeit zu verbessern.